Donnerstag, 3. Oktober 2013

Khurnut

Dominique Ansel hat in New York eine Bäckerei. Die heisst Dominique Ansel Bäckerei. Anfang 2013 dachte der Dominique “lass uns mal was Neues machen“, nahm eine 20-Jahre alte Idee eines Bäckers aus Ohio und kreierte den “Cronut“.

Der Cronut ist eine Mischung aus “Croissant“ (uf guat Dütsch a Gipfel) und einem Donut. Macht Sinn, der Dominique ist Franzose und lebt in Amerika. Vom Gipfel nahm er den Teig, vom Donut die Lochform, das Frittierte und die Glasur. Danach machte er daraus eine verknappte Ware und produzierte nur ein paar Hundert Stück pro Tag. Was passierte?? Es entstand ein Riesenhype.

Da gerade Mai war, war kein neues iPhone oder iPad in Sicht. All die Hippies und Trend-Nachspringer hatten also genügend Zeit um am Morgen um 4:00 Uhr aufzustehen und für einen Cronut anzustehen.
Idioooooo... äba jo… Die Leute, welche keinen Cronut ergattern konnten, bezahlten bis zu 100 Dollar für diese 5 Dollar-Dinger…









Nächster Schritt
Die Amis haben einen Hype, muss also die ganze Welt darüber berichten, jede Zeitung nimmt die Story auf, im Radio wird berichtet und so weiter. Jeder möchte ein Stück vom Kuchen (oder Cronut) und das Produkt wird kopiert. Sogar der Migros produziert Cronuts, auch wenn das der Dominique aus New York nicht sehr lustig findet und der Migros mit Anwälten auf die Pelle rückt (bin überrascht dass  Migros kennt).

Der Roni Merz aus Chur führt auch eine Bäckerei. Die heisst Bäckerei Merz. Jetzt begebe ich mich aufs Glatteis, da ich keine detaillierten Kenntnisse über die Produktion der Bäckerei Merz habe. Aber ich nehme mal an, dass der Roni auch von diesem Cronut gehört hat. “Super Idee“ (Annahme!) dachte er sich und sagte seinen Bäckern “macht auch mal einen Cronut“. Die kreierten dann auch so einen Gipfel-Donut, nannten ihn “Khurnut“ und verkaufen ihn jetzt in ihren Bäckereien.

Da ich Produkte aus der Region unterstütze, musste dieser Khurnut natürlich probiert werden. Voller Vorfreude kaufte ich mir heute Morgen eines dieser “600-Kalorien-versteckt-in einem-fettigen-Teig-Dreieck Dinger“ und sah ihn zuerst mal ganz genau an. Da haben sich die Leute aber was gedacht, es war kein rundes Donut-artiges Rundgebäck, sondern ein Dreieck. Dreieck, Rund, wen interessiert’s, hauptsache es schmeckt.









Der Teig erinnert wirklich an einen Gipfel, er ist einfach etwas fester. Wird wohl vom frittieren kommen. Im Innern versteckt sich eine Vanillecrème-Füllung, nicht zu viel und nicht zu wenig, Tendenz zu perfekt. Oben hat es noch eine Zuckerglasur, welche das Ganze abrundet. Ihr seht, mir schmeckt dieser Khurnut uu huara. Da haben sich die Leute vom Merz aber etwas Gutes gemacht… Ok, haben gut kopiert. Aber wen interessiert’s, Hauptsache das Produkt stimmt und das tut es definitiv.


Drei Punkte gibt es jedoch zu bemängeln.
1. Die Dinger sind sehr mastig (isch mastig a Wort??)
2. Ich befürchte es sind wirklich 600 Kalorien, das sind viel, haha
3. Morgen ist Waage-Tag, super Vorbereitung

Ach ja, dieser Beitrag ist (leider) nicht durch Produkteplatzierung finanziert, noch wurden mir Gratis-Mandelgipfel oder Gratis-Khurnut versprochen… Was nicht ist, kann aber noch werden, hahaha…

Anmerkung:
Beim Schreiben dieses Berichtes wurden keine Khurnuts verletzt, verzehrt oder kamen auf andersweitige Art zu schaden...

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