Donnerstag, 3. November 2016

Ein Tag in Luzern

Der Marathon ist überstanden - ich lebe noch


Das in etwa die Kurzzusammenfasstung vom letzten Sonntag... Es war, wie bei einem Marathon jedoch üblich, ein hartes Stück Arbeit...

Die Vorbereitung

Die Vorbereitung war alles andere als ideal... Wirklich jetzt... Sagt zwar jeder Hobby-Sportler vor einem Anlass, aber ich hatte viiiiiiiiiel zu wenig trainiert... Ein paar Gewicht heben im Fitness-Center, ein bisschen steppen und velölen ist einfach etwas anderes als ein paar 20km oder 30km-Läufe zum trainieren. Das höchte aller Gefühle war vor ca. 1 1/2 Monaten mal ein 18km-Lauf, ansonsten gab es lockere 1-Stunden-Runden über Mittag...
Ich war bös verkältet und bös am "kränkeln"...
Aber ein Jahr ohne sportlichen Grossanlass konnte dann aber doch nicht sein.... Ob nach 4 Jahren marathonlos eine spontane Anmeldung eine gute Idee war?? Tja....

Der Tag davor

Zum Zmittag gab's ein Döner, der Pastaplausch zum Znacht wurde durch ein Cordon-Bleu mit Pommes ersetzt.... Ideal?? nöö.... Aber es war fein :)))
Ach ja, beim Speakereinsatz beim Fussball-Spiel gab's noch zwei Päckli Gummibärli... Für die Gelenke!!! würde jetzt Coach Pada Blumenthal sagen....
Aber ich habe gemäss meiner schlauen Uhr nur rund 8400 Schritte gemacht an diesem Tag, also da kann man ruhig von Erholung sprechen, oder?? Und mein Jogging-Outfit wurde noch zurecht gelegt, quasi die Kampfmontur...

Die Vorbereitung

Um 05:45 schrillte der Wecker, ganze Familie eingepackt und ab nach Luzern...
Ein Plätzchen für's Auto in der Nähe des Startes gefunden, Startnummer geschnappt und dann hiess es warten... Vorallem anstehen für die Toilette... O Gott, wer das selber noch nie mitgemacht hat, kann sich das nicht vorstellen... Ok, Frauen kennen das von Konzerten oder anderen Anlässen, aber für uns Herren ist das eine neue Erfahrung :))

Der Start bis Kilometer 5

Wie sagte schon Barney Stinson???
Erster Schritt => du rennst
Es gibt keinen zweiten Schritt

Unter diesem Motto startete ich in den Marathon.. Nichts würde mich besiegen an diesem Tag... Ich hatte zwar zu wenig Training, aber dafür sackehackeviel Erfahrung... Das war mein 15. Marathon, niemand konnte mir etwas vormachen!!! Ich hatte mehr Erfahrung als wahrscheinlich 95% dieser Mitläufer!!!

 

Kilometer 5 bis 15

Es hatte sehr sehr sehr viel Menschen in meiner Nähe... War ich wirklich so langsam?? Die waren verkleidet, übergewichtig (also wie ich) oder waren sehr sehr alt!!!
Das Problem beim Luzern Marathon ist, dass man mit den Halbmarathönlern läuft... Die müssen nur eine Runde laufen, die Voll-Marathönler zwei!!!
Bei Kilometer 11 hörte ich diverse Leute sagen "zum Glück haben wir die Hälfte, ich sterbe fast"... Und ich nur "Kolleg, ich habe erst ein Viertel"!!!!

Kilometer 15 - 25

Erfahrung wird überbewertet!!!
Das Leider beginnt... Ich haue mir Bananen, Gels, Brot, Wasser, Isostar rein um über die Runden zu kommen... Jeder Imbiss gibt mir wieder Power für einen Kilometer... Ein Zuckerschub jagt den nächsten... " bis zum nächsten Zucker" lautet die Übelebensdevise...


Kilometer 25 - 40

Ich stelle mir die Fragen, die das Leben so mit sich bringt...
WARUM habe ich mich angemolden?? WARUM habe ich den Sommer damit verbracht viel zu essen, anstatt auf mein Gewicht zu schauen?? WARUM habe ich im Herbst die Kurve nicht gekriegt?? WARUM nerven mich die Zuschauer, die rufen "nicht mehr weit"?? WARUM nehmen Menschen einen Schlüssel mit um zu rennen, der danach die ganze Zeit hin- und herschüttelt und brutal nervt???
Fragen über Fragen, ohne richtige Antworten zu bekommen..
Der Tag wird lange... Sehr lange....

Kilometer 40 - 42

Ich bin ROCKY!!!! Ok, eher ein Ninja Turtle... Aber ich fühle mich unbezwingbar, klatsche mit den Zuschauern ab, juble der Menge zu, lächle und geniesse das Bad in der Menge... Ich tänzle zu den Klängen einer Luzerner-Gugga... Es war von Anfang an klar dass ich heute nicht brechen werde... Zwischendurch überholt mich eine Gruppe "ü80-Jährige", aber scheiss drauf... Denn ich bin ja Rocky!!!

Die Zeit danach

Zum Znacht gab's ein vollverdientes Raclette :)))
Hey, ich hatte an diesem Tag 52'240 Schritte gemacht... Rund 4000 Kalorien verbrannt...
Die Tage danach waren weniger lustig... Der Husten wurde schlimmer, die Muskeln schmerzten wie blöd und das Gewicht konnte auch nicht signifisant reduziert werden... Das Raclette halt :))

Aber es war ein toller Marathon, wie immer, ein paar Tage danach ist alles halb so schlimm


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