Donnerstag, 8. Januar 2015

So a Stress!!!!

Warum ist das Fitness-Center wieder so voll??
Warum lauten die Titel der Zeitschriften nicht mehr "Festessen", "Weihnachts-Schlemmerei" oder ähnliches, sondern "Abnehmen leicht gemacht", "Sixpack im Schlaf" oder "Wie halte ich Vorsätze ein"?

Natürlich, das neue Jahr hat begonnen. Vorsätze müssen eingehalten werden, denn dieses Mal wird alles anders. Man lebt jetzt total gesund und will dann im kommenden Sommer eine gute Figur machen. Toi toi toi dafür :)))

Aber über ein Phänomen bin ich in letzter Zeit öfters gestolpert
=> Warum ist Essen eigentlich so kompliziert geworden???

Vor rund 2 Millionen Jahren (schätz i jetzt amol) entdeckte der Mensch das Feuer. Ca. 1 Tag nachdem das Feuer entdeckt wurde, ging's los mit dem Grillen. Danach wurde aus der zum Überleben notwendigen Nahrungsaufnahme immer mehr eine Religion...

Als ich noch jung (noch jünger!!) war, also so quasi ein Kind, war das relativ einfach. Man ass, was auf den Tisch kam. Wollte mein Vater ein paar Kilo verlieren, ging er etwas joggen und aufs Rennrad und ass einfach etwas weniger. Das klappte auch (meistens... Sorry Papa, hahaha)...

Heute ist das nicht mehr so einfach. Denn heutzutage ist man ja Veganer, Bio-Anhänger, hat was mit Laktosen, Gluten, Fructose, isst keine Kohlenhydrate oder kein Zucker, ist Gesundheitsapostel, Weltretter oder einfach nur ein Schlankheitsfanatiker. Früher war Essen ein Genuss, heute ist es eher ein persönliches Statement. Menschen die "normal" essen fallen fast schon auf.... Eine ganze Schokolade zu essen grenzt schon an eine Mutprobe... Ein (achtung nicht für Kinder) flotter 3er und Sado-Maso ist da schon eher akzeptiert... Oder eine riesige Portion Spaghetti?? Wie kann man nur??


Zudem werden wir mit Koch-, Back- und Diätsendungen rund um die Uhr im TV "zugemüllt". All die Jamie's, Tim's oder Johann's laufen ununterbrochen auf irgend einem TV-Kanal. Es gibt Magazine über Fleisch (Hulki hat's!) und Radiosender für Vegetarier (würklich!)... Essen ist also zum Lebensmittelpunkt geworden....

Das Allerschwierigste ist ja heutzutage jemand zum Essen einzuladen... Früher konnte man sich auf das Menü konzentrieren, alles aufeinander abstimmen, Neues versuchen, etc... Heute ist das viel schwieriger, da muss zuerst alles abgeklärt werden:
- Verträgt jeder Zucker, Gluten, gibt's andere Intoleranzen??
- Ist jemand Vegetarier, Veganer oder Bio-Fuzi??
- Hat es jeder gerne??
- Ist jemand aktuell auf Diät (bin ich seit ca. 17 Jahren, hahaha)??
- Irgendwelche Religionen zu beachten??


Ich war ja mal ca. 1 Jahr Vegetarier, aber es wurde mir etwas zuviel... Stets erklären warum und wieso.. All dieses übertriebene "Rücksicht nehmen" und "Gschiss" darum machen... Gebt mir einfach Salat, Gemüse und so Zeugs, dann wäre ich zufrieden gewesen... Ich entschloss mich also wieder diesen "Furz" aufzugeben und wieder Fleisch zu essen...

Warum ist das mit der Ernährung also so kompliziert und vorallem wichtig geworden??
Wie heisst es so schön?? Der Mensch ist, was er isst!!!

Heute, wo jeder in etwa gleich rumläuft (Jeans und dunkle Kleider, nur nichts wagen!!) und auf der ganzen Welt die gleichen Läden vorzufinden sind (Globalisierung!), will man sich also anders von der Masse abheben... Auf Twitter, Facebook und Instagram zeigen uns die Leute was sie essen, bevor es in ihrem Magen verschwindet... Man definiert sich über das Essen...

Ich esse viel Fleisch und Nüsse => Steinzeit-Typ, harter Kerl, 100% sportlich
Ich esse viel Bio-Kost, Gemüse, Vegetarisch => Sensibel, Umweltbewusst, gesund
Ich bin oft bei McDonalds => scheisse auf die Gesundheit und die Umwelt, 100% dick

Eigentlich schade, oder nicht?? War es früher nicht schöner und unkomplizierter, einfach mit der Familie am Tisch Platz zu nehmen und zusammen zu essen und zu plaudern?? Und hey, auch dazumal gab es bereits Menschen mit Sixpacks :))


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