Shoppinglust, äh -frust

Es ist schon wieder Mittwoch. Bis jetzt läuft in dieser Woche alles in geregelten Bahnen. Es wird gesund gegessen (Salat, Frücht, Nüss, Protein-Riegel und -shakes), es wird trainiert (vor allem Usduur) und es wird konsequent auf Süsses verzichtet. Ich kann den Freitag kaum mehr erwarten, wehe die Waage macht mir ein Strich durch die Rechnung!!

Zudem hat mir der Händler meines Vertrauens gestern noch bestätigt, dass ich am Freitag meine Playstation4 erhalten werde. Sie erhalten in Chur genau 1 (in Worten eini) Playstation 4. Super, oder nicht?? Interdiscount Schweiz erhält voraussichtlich 543 Stück. Sollte reichen, oder?? Hahaha...
Wie bereits schon mal berichtet, früher war doch alles besser. Da konnte man in einen Laden gehen und etwas kaufen, heute wird im Juli ein Gerät vorbestellt, dass ein halbes Jahr später auf den Markt kommt. Aber nicht verzagen, am 18. Dezember werden sie weitere 500 Stück erhalten, bis im April 2014 sollten alle Vorbesteller ihre Konsole erhalten... Hype??? Nai, gar nit... Wirtschaftskrise??

Generell ist doch das Shoppingerlebnis heute anders als früher, oder nicht?? Vorweg muss ich gestehen, dass ich gerne einkaufen gehe, da unterscheide ich mich wohl von vielen anderen Männern (Hulki-Ken isch no viiiiiiiiiiiiiiiiiiel schlimmer impfall!!), meine Frau sagt sogar dass ich in den Läden länger habe als sie.
Früher ging man nach Zürich und dachte "wow, hier gibt es aber tolle Sachen", oder nach London und man dachte "Shopping-Paradies". Man trug taschenweise neue Kleider nach Hause nach einer Woche New York....

Heute ist es so, dass Aliens auf der Erde einfallen können, welche 2/3 aller Läden niederbrennen und wir sind noch immer überlebendsfähig. Es hat immer noch genug H&M's, Zara's, Mirgros, Subways und Coop's. Meine Turnschuhe werde ich weiterhin in diversen Läden finden, ein Donut gibts heute auch an jeder Ecke, alles wäre also im Butter. Ausser IKEA's, von denen gibt es gemäss Frauen nie genug, haha...

Es gibt in Chur (und das isch quasi Provinz) zwei McDonalds, dazu einen Burger King und diverse andere Burgerläden (Big-Pölla-Burger, yeah!!). Wir haben sechs Hampi Merz Bäckereien, dazu zwei handvoll weitere Bäckereien. Fünf grosse Coop, dazu noch Tankstellen-Shops und einen City-Coop und den einen oder anderen Migros auch noch. Das alles macht an einem Samstag vielleicht abitzli bitzli Sinn, aber an den anderen Wochentagen?? Hmmm lass mi überlegga... N A I !!!

Und was passiert wenn wieder eine neue Überbauung erstellt wird und in den unteren Etagen noch Ladenflächen frei sind?? Es kommt ein Anbieter, welcher in Spucknähe bereits vorhanden ist!! Coop, Aldi und Migros, ich meine euch!!!

Ich dachte ich habe das ganze Wirtschaftszeug etwas im Griff, aber vielleicht überschätze ich mich wieder mal. Wovon leben all die neuen Läden?? Bekommen wir neuerdings Shopping-Lohn-Zuschläge, dass all diese Läden auch rentieren?? Ich esse weiterhin einen Merz-Mandelgipfel, auch wenn es noch 5 weitere Läden in der Stadt Chur geben wird. Ich werde tendenziell auch keine weiteren Handy-Verträge abschliessen, auch wenn es noch drei vier Swisscom-Shops geben wird... Auch meine Frisur wird weiterhin so mittel-katastrophal aussehen, auch wenn ihr noch fünf Coiffeurläden eröffnet.

Dazu kommt ja noch dass bald alle Städte auf der Welt gleich aussehen. Ich war gerade in Berlin, da hatte es aber viel Läden. H&M, Zara, Media-Markt, Saturn, Mango, Esprit, Tally Weijl, Guess und so weiter, mit dem genau gleichen Angebot wie auf dem Rest der Welt. Globalisierung lässt grüssen. Es gab eine Zeit da man sich mit Abercromie- und Hollister-Kleidern von der Masse abheben konnte, das klappt irgendwie auch nicht mehr so ganz. Jede Stadt ist mit den gleichen Läden zugepflästert, Einheitsbrei pur....

Ich seht, wenn es mit der Ernährung schon klappt, hat man andere Probleme. Aber solange man mir am Freitag meine PS4 verkauft ist mir das egal, hahaha....